Jeder Lieferengpass erzählt eine eigene Geschichte
Angesichts der großen Anzahl an knappen Medikamenten ist schnell klar: Das kann nicht nur an einem einzigen Problem irgendwo auf dem Transportweg liegen. Schauen wir uns also etwas genauer an, warum die Medikamentenversorgung ins Wanken gerät. Es kann passieren, dass
- es auf dem Transportweg Probleme gibt
- Hindernisse im Herstellungsprozess aufkommen
- es generell nur wenige Hersteller für ein Medikament gibt
- sich die Herstellung eines Medikaments für die Pharmafirmen finanziell nicht mehr lohnt
- der Bedarf eines Medikaments unerwartet steigt
Verunreinigter Blutdrucksenker sorgt für Mangel
Wie sich ein Problem bei der Produktion auf die Lieferbarkeit von Arzneimitteln auswirken kann, zeigte sich 2018 beim Blutdrucksenker Valsartan. Der chinesische Hersteller "Zhejiang Huahai Pharmaceutical" hatte damals seinen Syntheseweg für den Wirkstoff geändert, was dazu führte, dass eine Verunreinigung entstand, die als Nebenprodukt im Wirkstoff enthalten war: N-Nitrosodimethylamin.
Bei Schmerz denken wir oft an eine körperliche Ursache. Doch auch Psyche und soziales Umfeld können Schmerz verstärken. Was wissen wir darüber?
Ein Stoff, der auch in Zigarettenrauch vorkommt und als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft wird. Ein Fehler mit Folgen. Denn allein in Deutschland nahmen zu diesem Zeitpunkt 2,25 Millionen Menschen Valsartan ein. Rund 40 Prozent der Medikamente waren von der Verunreinigung (potenziell) betroffen und mussten zurückgerufen werden.
Fiebersaft-Produktion lohnt sich nicht
Auch wegen der übertriebenen Ökonomisierung können Medikamente knapp werden. Denn der Kostendruck auf Generika ist enorm. Deutlich wurde das 2022 mit der Knappheit von Fiebersäften für Kinder. Im Frühjahr des Jahres hatte 1A-Pharma erklärt, aus Kostengründen keinen Paracetamol-Saft mehr herzustellen.
Nicht etwa, weil sich das Medikament schlecht verkauft hat oder es zu viele Anbieter gab, sondern weil sich die Herstellung bei einem Endpreis von unter zwei Euro pro Flasche einfach nicht mehr lohnte. Übrig bleibt nunmehr nur noch ein einziger deutscher Hersteller, Ratiopharm, der die Versorgung stemmt. Vor zwölf Jahren war die Anzahl der Hersteller noch zweistellig.
Internet-Hype sorgt für Lieferengpässe
Selbst wenn Hersteller ein Medikamente mengenmäßig wie geplant herstellen, kann es noch Probleme geben. Schlanke Produktionslinien und eine geringe Lagerhaltung haben zur Folge, dass wenig Überschuss produziert wird. Eine unerwartet hohe Nachfrage kann also auch zu Lieferengpässen führen.
So geschehen beim Wirkstoff Semaglutid, der zur Behandlung von Typ-2-Diabetes eingesetzt wird. Semaglutid ist seit 2018 für den europäischen Markt zugelassen und kam einige Jahre lang auch ausschließlich zur Behandlung von Diabetes zum Einsatz.
Author: Veronica Gordon
Last Updated: 1702513682
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