Der Merge feiert einjähriges Jubiläum Ethereum Merge: 365 Tage später – Was kommt als Nächstes?
Ein Jahr ist es her, seit Ethereum mit dem Merge sein bedeutendstes Upgrade vollzogen hat. Ein Blick zurück und was als Nächstes kommt.
Vor exakt einem Jahr sorgte Ethereum für Schlagzeilen, als es den Merge – zweifelsohne eines der monumentalsten Upgrades der Krypto-Geschichte – erfolgreich implementierte. Dieser Meilenstein von Ethereum kennzeichnete den Übergang des Blockchain-Netzwerks von einem Proof-of-Work (PoW) zu einem Proof-of-Stake (PoS) Konsensmodell. Mit dem klaren Ziel vor Augen, umweltfreundlicher, sicherer und vor allem besser skalierbar zu werden, hat Ethereum einen mutigen Schritt in eine neue Ära gewagt – wo steht das Netzwerk derzeit und wie geht es weiter?
Ein Jahr nach dem Merge ist Ethereum deflationär
Dank des Wechsels zu PoS erlebte die Ethereum-Blockchain eine drastische Verringerung ihres Energieverbrauchs, um genau zu sein, um 99,98 Prozent. Neben der ökologischen Verbesserung brachte der Merge auch eine Änderung im ETH-Angebot mit sich. Während durch den Merge 90 Prozent weniger ETH an Validatoren ausgegeben wurde, wurden durch ETH-Transaktionen und deren integrierten Burn-Mechanisums sogar mehr ETH verbrannt als neu geschaffen. Das Ergebnis?
Ein Jahr nach dem Merge ist Ethereum deflationär, insgesamt sind heute rund 300.000 ETH weniger im Umlauf als noch vor einem Jahr.
Ethereum Staking boomt
Ein weiterer interessanter Trend, der im Laufe des Jahres zu beobachten war, betrifft das Staking. Etwa 22,6 Prozent der gesamten ETH-Menge, was 29,8 Millionen ETH entspricht, werden mittlerweile gestakt. Das ist ein beachtlicher Anstieg, wenn man bedenkt, dass diese Zahl vor nur einem Jahr fast halb so hoch war und sich somit insgesamt ETH im Wert von über 42 Milliarden US-Dollar im Staking befinden. Zusammen mit reduzierten Blockzeiten und geringeren Hardware-Anforderungen für Validatoren hat sich das Ethereum-Netzwerk insgesamt robust entwickelt. Doch es gibt auch neue Herausforderungen, denen sich das Ethereum-Netzwerk und seine Community stellen muss.
Lido dominiert im Liquid Staking
Trotz Kritik und den Bemühungen der Community, dies zu verhindern, hat sich der Liquid-Staking-Anbieter Lido im Laufe des Jahres weiter an die Spitze der Staking-Branche behauptet und hält nun einen Marktanteil von 32,26 Prozent. Im Liquid-Staking ist diese Dominanz sogar noch deutlicher. Lido kommt hier auf einen Marktanteil von 72,27 Prozent. Bedenklich ist diese Entwicklung aus mehreren Gründen.
Erstens führt es zu einer Zentralisierung: Je mehr Kontrolle ein einzelner Akteur oder in diesem Fall die Lido DAO hat, desto weiter entfernen wir uns von der ursprünglichen Idee der Dezentralisierung in Blockchain-Netzwerken. Das erhöht auch Sicherheitsrisiken: Ein zentraler Angriffspunkt könnte das gesamte System gefährden. Zudem könnte Lido, durch seine Dominanz, Entscheidungen beeinflussen, die nicht unbedingt im Interesse der gesamten Ethereum-Community liegen. Solch eine dominante Position kann das Vertrauen in das ETH-Netzwerk mindern und von den Grundprinzipien abweichen, auf denen es aufgebaut wurde.
Software-Client-Diversität von Ethereum-Node-Betreibern zu zentralisiert
Neben dem Staking bleibt auch die Software-Client-Diversität von Ethereum Nodes ein zentrales Thema. Vitalik Buterin betonte in seiner Rede auf der Korea Blockchain Week 2023, dass die Mehrheit der aktiven Ethereum-Nodes über zentralisierte Webdienste wie Amazon Web Services betrieben wird, was die ETH Blockchain einem zentralisierten Ausfallpunkt aussetzt.
Buterin schlägt vor, den Betrieb von Nodes für den Otto Normalverbraucher durch Reduzierung der Kosten und Hardware-Anforderungen zu erleichtern. Seine primäre Lösung war das Konzept der Zustandslosigkeit, bei dem die Datenanforderungen für Node-Betreiber nahezu auf null reduziert werden.
Das erwartet Ethereum als Nächstes
Was die Zukunft betrifft, so steht Ethereum vor weiteren spannenden Entwicklungen. Im Fokus steht die bevorstehende Einführung der “Distributed Validator”-Technologie, welche es mehreren Teilnehmern ermöglicht, gemeinsam eine Node zu betreiben. Zudem rückt ein weiteres bedeutendes Upgrade in den Fokus: das Ethereum Cancun Upgrade.
Es zielt unter anderem darauf ab, die Skalierbarkeit des ETH-Netzwerks zu verbessern, da es das Speichern von Layer-2-Daten auf der Ethereum Mainchain wesentlich kostengünstiger machen wird. Ein erfreulicher Nebeneffekt dieses Upgrades ist daher, dass Transaktionskosten auf L2-Netzwerken wie Arbitrum oder BASE voraussichtlich auf weniger als 0,01 US-Dollar fallen werden. Experten vermuten daher, dass Cancun sich positiv auf die Netzwerkaktivität von L2-Netzwerken auswirken wird und insgesamt ein weiterer wichtiger Schritt ist, um Ethereum massentauglich zu machen. Zurzeit planen die Ethereum-Entwickler, das Cancun Upgrade im vierten Quartal dieses Jahres zu veröffentlichen, vorausgesetzt es treten keine unerwarteten Verzögerungen auf.
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Author: Tammy Quinn
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