Was ist dran? Gerüchteküche: NSA soll hinter Bitcoin stecken
Ein Gerücht macht die Runde: Die NSA soll Bitcoin erfunden haben. Steckt der US-Geheimdienst hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto?
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| Hat der US-Geheimdienst Bitcoin erfunden?14 Jahre später weiß noch immer niemand, wer Bitcoin erfunden hat. Ob Len Sassaman, Hal Finney oder doch Craig “Faketoshi” Wright – bisher konnte man für keinen der Kandidaten schlagkräftige Beweise finden.
Und nun macht (wieder) ein Gerücht die Runde, das das ganze auf die Spitze treibt: Die National Security Agency (NSA), der größte US-amerikanische Geheimdienst, soll Bitcoin erfunden haben. Was ist dran an den Gerüchten?
Bitcoin und die NSA: Woher kommen die Gerüchte?
Unter dem Titel “how to make a mint: the cryptography of anonymous electronic cash” wurde offenbar bereits am 18. Juni 1996 ein Dokument verfasst, das die Grundzüge eines elektronischen Geldsystems beschreibt, das verblüffende Ähnlichkeiten zu Bitcoin aufzeigt. Die Autoren sind Laurie Law, Susann Sabett und Jerry Solinas, Mitarbeitende im Tech- und Krypto-Department der NSA.
Tatsächlich wird in dem Research-Paper ein Großteil der Features behandelt, die für Bitcoin wichtig sind: die Verhinderung des Double Spends, Verwendung von Public Key und Private Key (hier “secret key”) und auch Privacy-Features beziehungsweise pseudonyme Transaktionen.
Auch im Literaturverzeichnis findet sich ein alter Bekannter: David Chaum, dessen Name immer wieder aufkommt, wenn es um die Erfindung wichtiger kryptografischer Protokolle geht, die ihren Weg zu Bitcoin gefunden haben.
Außer ihm findet sich ein weiterer Kryptografie-Forscher, dessen Name verblüffende Ähnlichkeiten zum Bitcoin-Erfinder aufweist: Dr. Tatsuaki Okamoto. Okamoto ist der Erfinder des Okamoto-Uchiyama-Publik-Key-Systems, einem asymmetrischen Verschlüsselungsalgorithmus und Grundlage sicherer Bitcoin-Transaktionen.
Heißt das, dass die NSA Bitcoin erfunden hat?
Die Parallelen zwischen dem NSA-Paper und dem Bitcoin Whitepaper sind nicht von der Hand zu weisen. Das heißt aber nicht zwingend, dass die NSA auch hinter Bitcoin steckt. Korrelation mit Kausalität zu verwechseln, ist eine Verlockung, der man sich hier nicht hingeben sollte.
Die Tatsache, dass der Verschlüsselungsmechanismus SHA-256 auf die NSA zurückgeht, wird in diesem Zusammenhang als “Beweis” für die NSA-Bitcoin-Theorie angebracht. Doch auch hier gilt: Es ist lediglich ein möglicher Hinweis, keinesfalls ein Beweis.
Es ist keineswegs ungewöhnlich, dass eine Erfindung auf bereits bestehenden Ideen aufbaut – es wäre viel eher verwunderlich, wenn Satoshi Nakamoto all seine Ideen allein aus dem Boden gestampft hätte.
Und wenn doch?
Ja, was, wenn die NSA doch hinter Bitcoin steckt? Die Gegenfrage wäre: Was hätte der US-amerikanische Geheimdienst davon, eine dezentrale Kryptowährung in die Welt zu setzen? Die auch noch den Leitwährungsstatus des US-Dollars herausfordert?
Nur, um ein paar armen Hodlern in einem abwegigen Zukunftsszenario die sauerverdienten Satoshis mit einem großen Rug Pull aus der Tasche zu ziehen? Da wäre der Aufwand dann doch recht groß.
Ein wahrscheinliches Szenario ist, dass ein oder mehrere Personen bereits vom NSA-Paper wussten oder dieses gelesen hatten und darauf aufbauend das Bitcoin Whitepaper erschaffen haben. Ob es hier personelle Überschneidungen gegeben hat, kann allenfalls gemutmaßt werden. Dass die Inspiration für das Pseudonym Satoshi Nakamoto dann an den Kryptografie-Forscher Dr. Tatsuaki Okamoto angelehnt worden ist, ist eine von vielen Möglichkeiten.
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Author: William Nunez
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